DIE DISPLAY® METHODIK
Aus Display Documentation in German
Das Programm zum Erstellen von Postern verwendet ein Kalkulationstool zum Berechnen der Daten, die auf dem Display®-Poster erscheinen sollen. Im Folgenden wird beschrieben, wie dieses Kalkulationstool die charakteristischen Werte ermittelt und wie die Klassifizierung des Gebäudes erfolgt. Im Anhang sind ausführlich alle verwendeten Umrechnungsfaktoren dargestellt.
Struktur des Kalkulationstools
Umrechnung der verbrauchten (End-)Energie in Primärenergie und Berechnung der CO2-Emissionen
Genereller Ansatz
Ausgehend von der Endenergie im Gebäude, berechnet das Display®-Kalkulationstool mit Hilfe von Umrechnungsfaktoren den Primärenergieverbrauch. Für diese Umrechnung nutzt es den kumulierten Energieverbrauch (KEV).Der KEV umfasst die Summe aller Primärenergien, die zur Herstellung und Nutzung eines Produkts oder einer Dienstleistung inklusive aller Vorketten (Gewinnung + Transport + Umwandlung) genutzt werden, jedoch ohne die stofflich genutzten Energieträger wie z.B. Holz für Bauzwecke oder Erdöl für Kunststoffe zu berücksichtigen. Aufwendungen zur Entsorgung werden ebenfalls nicht mit einbezogen.
Konträr dazu steht derkumulierte Energieaufwand (KEA), der in der VDI Richtlinie 4600 festgelegt ist. Der KEA rechnet, basierend auf dem Heizwert des Energieträgers, auch die stofflichen Energiemengen mit ein. Ebenso wird der Energieverbrauch für die Entsorgung mit einbezogen.
Das deutsche „Institut für angewandte Ökologie“ (Öko-Institut) hat das Globale Emissions-Modell Integrierter Systeme (GEMIS) entwickelt, ein Analyseprogramm mit Datenbank zur Berechnung kompletter Lebenszyklen von der Primärenergie- und Rohstoffgewinnung bis zur Nutzung. Dieses Programm ist in der Lage, den kumulierten Energieverbrauch (KEV) unter Einbeziehung zahlreicher verschiedener Energiequellen und Prozesse zu berechnen. Ausgehend von den mit einer Dienstleistung oder einem Produkt verbundenen Prozessen, ermittelt das Programm auch die mit der Herstellung oder dem Verbrauch eines Produkts verbundenen [1]. Diese werden in „Äquivalent kg CO2 pro kWh“ Energie angegeben. Da der entsprechende Umrechnungsfaktor die Summe aller Treibhausgasemissionen der Energieerzeugungskette berücksichtigt, ist auch er kumuliert. Wie bereits in Kapitel 2 erwähnt, sind mit dem verkürzten Begriff „CO2-Emissionen“ die Treibhausgasemissionen gemeint.