4.1.4 Verbrauch an elektrischer Energie
Es gibt eine Vielzahl von Energieversorgern mit einem großen Angebot an Technologien and Energieträgern aus denen sie Strom gewinnen, so dass es dem Berechnungsinstrument nicht möglich ist alle Varianten abzubilden. Es enthält vier mögliche Varianten. Die Erste ist der Kauf von konventioneller Elektrizität, wobei es sich dabei um einen Vertrag handeln muss, welcher keine Klauseln über die bevorzugte Lieferung einer Energieart enthält. Nur dann kann der nationale Energiemix den Berechnungen zugrunde gelegt werden. Die Daten, die für diesen Zweck Verwendung finden, stammen aus der GEMIS Version 4.14 welche vom Öko-Institut veröffentlicht wurde.
Die Möglichkeit den Energiemix zu spezifizieren, findet Niederschlag im Instrument durch die Angabe der Verteilung der verschiedenen Energiequellen (fossil, nuklear, erneuerbar).
Beispiel C: Leonard Bernstein Oberschule Es wurden 150.000 kWh Strom für andere Zwecke als für die Beheizung der Räume aufgewendet. Da in diesem Fall keine Witterungskorrektur vorgenommen werden muss, wird der Wert gleich mit dem entsprechenden KEA-Faktor multipliziert. Dieser beträgt für Deutschland 2.90. Daraus resultiert nach Multiplikation ein Wert für den Gesamtprimärenergieverbrauch von (2.90 * 150.000 kWh) 435.000 kWh, der für die Bereitstellung der elektrischen Energie aufgewendet werden musste.
Der Kauf von "grünem Strom" bedeutet, dass Verträge über einen zertifizierten "grünen" Energiemix abgeschlossen wurden. Das Berechungsinstrument nimmt in diesem Fall an, dass 50% der Energie aus Wasserkraft stammen und (50% aus Windenergie, da diese beiden die am häufigsten genutzten erneuerbaren Energien sind. Die dazugehörigen Faktoren sind aus den Ergebnissen der GEMIS Version 4.13 des IWU entnommen. Sollte das Gebäude mit Solarkollektoren ausgerüstet sein für deren Energieproduktion Angaben gemacht wurden, so geht das Berechnungsinstrument davon aus, dass die Zellen aus polykristallinem Silizium bestehen. Es handelt sich hierbei um den am weitesten verbreiteten Zellentyp. Diese Vereinfachung sollte das Ergebnis normalerweise nicht negativ beeinflussen. Die Umrechnungsfaktoren sind der ProBas Datenbank entnommen.
Im Fall einer Kraft-Wärme-Kopplungsanlage im Gebäude bezieht das Instrument eine mögliche Einspeisung von Energie ins öffentliche Netz mit ein. Jedoch erfolgt keine Gutschrift auf diese Extra-Energie. Diese Berechnungsart wurde gewählt, da die entsprechende Menge an Energie normalerweise schon beim Endverbraucher mit in die Rechnung einfließt. Im folgenden Beispiel finden Sie eine genaue Beschreibung der Berechnung für eine Kraft-Wärme-Kopplungsanlage.
Beispiel B: Kraft-Wärme-Kopplungsanlage im Gebäude Im Vordruck haben Sie auf der Seite "Einzelheiten über Energie- und Energiequellen" die Information eingegeben, dass Ihr BHKW 100 000 kWh Strom produziert hat. Von diesem Betrag wurden 10 000 ins öffentliche Netz eingespeist, sodass 90 000 kWh in die Energiebilanz des Gebäudes einfließen.
Um den Gasverbrauch zu ermitteln, der für die Erzeugung der Elektrizität aufgewendet wurde, bedient sich das Instrument folgender Methodik: Es wird angenommen, dass die Anlage eine Effizienz von 85% aufweist. Damit ermittelt es den Gasverbrauch für die Produktion der 100 000 kWh Strom (100 000/0,85= 117 650 KWh Gas).
Dieser Betrag wird nun vom Gesamtgasverbrauch des Gebäudes abgezogen, um die Menge an Gas zu ermitteln, die für die Raumheizung benutzt wurde und demnach witterungskorrigiert werden muss. Demnach werden in diesem Beispiel 300 000 kWh- 117 650 kWh = 182 350 kWh für die Raumheizung benutzt. Der Gasverbrauch für die Produktion der 90 000 kWh Elektrizität, die in dem Gebäude verbraucht werden, beträgt 105 880 kWh (90 000/ 0,85).
Der Gesamtverbrauch an Gas setzt sich aus witterungskorrigiertem Gasverbrauch für die Heizung (182 350 kWh x Witterungskorrekturfaktor) und dem Verbrauch für die Produktion von Elektrizität (105 880 kWh) zusammen.
Der Gesamtgasverbrauch wird jetzt mit Hilfe der entsprechenden Umwandlungsfaktoren in Primärenergie und CO2-Emissionen umgewandelt.
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